Venedig, die „Serenissima“, ist eine Stadt wie keine andere. Auf mehr als 100 Inseln in der venezianischen Lagune erbaut, verzaubert sie Menschen aus aller Welt mit ihrer reichen Geschichte, ihrem künstlerischen Erbe, prächtigen Palästen, charmanten Kanälen, romantischen Gondeln und einer einzigartigen Atmosphäre.
Venedig einmal anders – Das Fest des Erlösers
Von Marina di Venezia aus erreicht man die Stadt bequem in etwa 35 Minuten mit dem Motorschiff – ein unvergleichliches Erlebnis, das während eines Urlaubs nicht fehlen darf.
Wenn ihr uns nach den Highlights von Venedig fragt, steht der Markusplatz mit seiner majestätischen byzantinischen Basilika und dem ikonischen Glockenturm ganz oben auf unserer Liste. Ebenfalls nicht zu verpassen sind der faszinierende Dogenpalast, der die authentische Geschichte der Stadt widerspiegelt, und die Rialtobrücke, die den Canal Grande überquert und einen herrlichen Blick auf die Stadt bietet.
Doch Venedig hat viel mehr zu bieten. Es ist eine Stadt voller Kunst und verborgener Schönheit, voller versteckter Winkel und Ecken abseits der Touristenpfade, mit jahrhundertealten Bräuchen und Festen, die noch heute nach alter Tradition gelebt werden.
Eine der bedeutendsten Traditionen der Venezianer ist das Fest des Erlösers, das jedes Jahr am Samstag vor dem dritten Sonntag im Juli gefeiert wird und seine Wurzeln im 16. Jahrhundert hat. Damals wütete eine Pestepidemie in der Stadt, und die Regierung gelobte den Bau einer Kirche, um Christus den Erlöser um Beistand zu bitten.
Das Projekt wurde dem großen Architekten Andrea Palladio anvertraut, dessen innovative Ansätze und Neuinterpretationen der klassischen Architektur ihn zu einer Schlüsselfigur der Renaissance machten. Diesem einzigartigen Architekten ist eine eigene Route durch Venedig gewidmet, entlang derer die Besucher einige seiner Bauwerke bewundern können. Die Route beginnt im gemächlichen Viertel Sestiere di Castello mit seiner Basilica Concattedrale di San Pietro di Castello und der Kirche San Francesco della Vigna, deren Fassaden nach Palladios Entwürfen gestaltet sind. Weiter geht die Entdeckungsreise auf der Insel Giudecca. Dort findet ihr die Kirche Santa Maria della Presentazione sowie die Chiesa del Redentore, die Erlöserkirche – das Herzstück der Feierlichkeiten zum Fest des Erlösers. Auch die Kirche San Giorgio Maggiore, die auf das Becken von San Marco blickt, ist ein Werk Palladios und sollte zusammen mit dem Glockenturm unbedingt besichtigt werden.
Für die besonders Interessierten endet die Palladio-Route in den Gallerie dell'Accademia, wo zahlreiche Zeichnungen und Projekte des Architekten ausgestellt sind, die den Einfluss seiner Arbeit auf Venedig verdeutlichen.
Ganz besonders empfehlenswert ist diese Runde natürlich am Tag des Festes des Erlösers, wenn die Stadt in ihrer authentischsten Form erstrahlt. Eine provisorische Brücke, Ponte Votivo genannt, verbindet die beiden Ufer des Giudecca-Kanals und erleichtert den Zugang zur Erlöserkirche. Bleibt unbedingt bis zum Abend in der Stadt, denn nach alter Tradition versammeln sich die Venezianer bei Sonnenuntergang im Becken von San Marco, schmücken ihre Boote mit Lichtern und Luftballons und genießen ein festliches Fischessen, während sie auf das Feuerwerk warten, das um 23:30 Uhr beginnt. Dann nämlich verwandelt sich das Wasser der Lagune durch die Spiegelungen der Lichter in ein magisches Kaleidoskop aus Farben.
Also, sichert euch eure Fahrkarten im Informationsbüro, zieht bequeme Schuhe an und genießt diesen Tag wie echte Venezianer.