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20-10-2025

Das Fest des heiligen Martin in der Lagune – Geschichte, Freude und Genuss

Alljährlich am 11. November feiern die Menschen in Venedig und in den Dörfern der Lagune den heiligen Martin – ein Fest, das tief in der religiösen Tradition der Region verwurzelt ist, heute aber vor allem als heiteres, volkstümliches Fest besonders bei Kindern beliebt ist. 

Seinen Ursprung hat „San Martino in laguna“ natürlich in der Gestalt des heiligen Martin von Tours, jenes römischen Soldaten aus dem 4. Jahrhundert, der für seine Güte und Großherzigkeit berühmt wurde. Der Legende nach begegnete er an einem kalten Winterabend einem frierenden Bettler, zog sein Schwert, schnitt seinen Mantel entzwei und gab dem Mann eine Hälfte davon, damit er nicht erfrieren musste. In diesem Augenblick – so erzählt die Überlieferung – verzogen sich die Wolken, die Kälte wich, und die Sonne kehrte zurück, als hätte der Winter für einen Moment dem Sommer Platz gemacht. Aus dieser Geschichte stammt auch der Ausdruck „estate di San Martino” (Martinsommer), der jene milden, sonnigen Tage rund um den 11. November bezeichnet – ein Geschenk der Natur vor dem nahenden Winter. 

In Venedig und besonders in der Region Cavallino-Treporti ist der Martinstag weit mehr als nur ein kirchlicher Feiertag. Es ist ein fröhlicher Tag, an dem die Straßen und Gassen von Kinderstimmen erfüllt sind. Ganz nach alter Tradition ziehen die Kleinen mit Töpfen, Deckeln und Kochlöffeln umher, machen so viel Lärm wie möglich und halten vor Geschäften und Häusern an. Als Belohnung erhalten sie Süßigkeiten, Bonbons oder ein paar Münzen – genau wie in früheren Zeiten. Dieses heitere Ritual sorgt jedes Jahr für eine besondere, lebhafte Atmosphäre und macht den 11. November zu einem Tag der Freude mit einem Funken Nostalgie. 

Wo gefeiert wird, darf natürlich auch der Genuss nicht fehlen: Das kulinarische Symbol des Tages ist der Martinskuchen – ein großer Mürbteigkuchen in Form eines reitenden Ritters, kunstvoll verziert mit Zuckerguss, bunten Streuseln, Schokolade, Konfetti und Bonbons. Fast jede Familie in der Gegend hat ihr eigenes, überliefertes Rezept, und in diesen Tagen sind die Schaufenster der Konditoreien voller bunter, liebevoll dekorierter Kunstwerke – jedes ein kleines Meisterstück für sich. 

Diese süße Tradition ist nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch ein Zeichen familiärer Verbundenheit: In vielen Haushalten wird der 11. November zum Anlass, gemeinsam zu backen, zu verzieren und zu lachen – ein Moment des Miteinanders, der Generationen verbindet. 

Auch bei uns im Marina di Venezia wird dieser besondere Tag gefeiert. Für uns ist er nicht nur ein Stück regionaler Identität, sondern auch eine wunderbare Gelegenheit, gemeinsam Zeit zu verbringen und unbeschwerte Augenblicke zu teilen – natürlich bei einem Stück des traditionellen Martinsgebäcks. Unsere Kollegin Claudia, seit vielen Jahren Teil unseres Rezeptionsteams und leidenschaftliche Hobbybäckerin, hat uns zu diesem Anlass ihr persönliches Rezept für den Kuchen des heiligen Martin verraten. 

Klicken Sie hier für das Rezept von Claudia und für die Kuchenform!

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